Leaky Gut – Putzig klingende, aber sehr gefährliche Krankheit!

Mittlerweile hat, denke ich, fast jeder einmal den Begriff „Leaky Gut“ gehört. Doch die Frage ist, ob sich auch jeder etwas darunter vorstellen kann und weiß, welche schwerwiegenden Folgen dieser Darmzustand für die Gesundheit von Mensch und Hund haben kann. Ins Deutsche übersetzt bedeutet es „Löchriger/Undichter/Durchlässiger Darm“ und beschreibt den Zustand, dass die Darmschleimhaut keine sichere Barriere mehr für schädliche Eindringlinge darstellt. Du kannst Dir das wie beschädigte Schleusentore vorstellen, durch die kontinuierlich etwas durchsickert und dies nicht mehr bewusst gesteuert werden kann. Hierdurch können unverdaute Nahrungsbestandteile, Toxine und Bakterien in den Blutkreislauf übertreten und systemische Entzündungen auslösen. Ein gesunder Hundedarm mit einer Länge von 2 bis 6 m und einer absorptionsfähigen Fläche von etwa 200 m² (Tennisplatzgröße) ist eine perfekt ausgeklügelte Schutzbarriere mit einer Armee an Immunsoldaten, die tagtäglich darüber entscheiden, wer Zutritt bekommt (Freund) und wer nicht (Feind). Für die Aufrechterhaltung der Stoffwechselvorgänge müssen verdaute Nahrungsbestandteile (Aminosäuren, Fettsäuren, Glucose, Mineralien, Vitamine, …) logischerweise reinkommen, sonst wäre ein Überleben nicht möglich. Eine bedeutende Rolle spielen die Tight Junctions (Verbindungen zwischen den Epithelzellen), welche durch das Protein Zonulin gesteuert werden. Das bedeutet, dass bei Anwesenheit von Zonulin die Schleusentore geöffnet werden. Im Kot ist der Nachweis eines erhöhten Zonulinwertes ein sicheres Indiz für das Vorliegen eines Leaky-Gut-Syndroms. Dieser wird nämlich durch verschiedene Faktoren, die ich weiter unten erläutere, künstlich oben gehalten. Aber zunächst schauen wir uns an, mit welchen Erkrankungen unter anderem eine Verbindung besteht:

  • Chronische Erschöpfung
  • Angstzustände
  • Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS)
  • Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • Verstopfung
  • Blähungen und Durchfall
  • Sodbrennen
  • Blasenentzündungen
  • Autoimmunerkrankungen
  • Zyklusstörungen
  • Gelenkerkrankungen
  • Hautentzündungen
  • Schlafstörungen
  • Übergewicht, aber auch Untergewicht

Verrückt, was der Darm für eine zentrale Rolle spielt, oder? Und dennoch kommt dieses Wissen erst sehr langsam ins Bewusstsein der modernen Medizin. Nachfolgend habe ich einige Auslöser aufgelistet, die als Ursache gelten:

  • Stress des modernen Lebens, der sich auf unsere Hunde in vielerlei Hinsicht überträgt
  • Entfernung von natürlicher artgerechter Fütterung durch Einsatz von Fertigfuttermitteln
  • Kontakt zu einer Vielzahl an Umweltgiften (über Trinkwasser, Nahrungsmittel, Luft, Haushaltsreiniger, Pflegemittel)
  • Ausrottung guter Mikroorganismen durch übertriebene Hygiene
  • Übermäßiger Gebrauch von synthetischen Medikamenten

Jetzt kommt aber die gute Nachricht, und zwar, dass die Darmschleimhaut in der Lage ist, sich innerhalb von 2 bis 3 Tagen komplett zu regenerieren (das kann kein anderers Organ!). Das liegt an der kurzen Lebensdauer der Enterozyten der Darmzotten. Voraussetzung ist allerdings, dass perfekte Bedingungen vorherrschen. Hier ist der Knackpunkt, weshalb die Behandlung etwas länger dauert, aber sehr vielversprechend ist. Was muss also getan werden?

  • Stressmanagement beginnend beim Besitzer, denn das überträgt sich automatisch auf unsere Tiere (Meditation, Auszeiten fest einplanen, achtsame Spaziergänge in der Natur, freundlicher und konsequenter Umgang mit dem eigenen Hund …)
  • Umstellung auf frisches und artgerechtes Futter, angepasst an das jeweilige Individuum (roh oder gekocht möglich)
  • Integration von fermentierten Lebensmitteln wie Kefir, Joghurt, Sauerkraut und weiteres fermentiertes Gemüse (Karotten, Rote Beete, Gurke, …)
  • Durchdachte Darmsanierung mit Darmschleimhautaufbau, Darmabdichtung, Unterstützung der Verdauungsorgane bei der Arbeit (Magen, Bauchspeicheldrüse, Leber), Verdrängung von Fremdkeimen/-hefen und Förderung der guten Darmbewohner
  • Integration reiner äthericher Öle anstelle von Medikamenten und chemischen Putzmitteln (wie diese von doTERRA – bei Interesse gerne bei mir melden)

Wer Interess hat, mehr zu diesem Thema zu lesen, dem kann ich das Buch „Dreck macht Gesund“ von Dr. Josh Axe empfehlen. Das ist meiner Ansicht nach auch für Laien gut geschrieben und gibt einen tollen Überblick mit Lösungsansätzen. Es ist zwar für den menschlichen Verdauungstrakt geschrieben, aufgrund der vielen Parallelen halte ich es aber trotzdem auch zum besseren Verständnis der Hundeverdauung für lesenswert. Wenn man am Zahn der Zeit bleiben möchte, rate ich sowieso, sich immer im Humanbereich zu informieren, da der Veterinärbereich immer etwas hinterherhinkt.

Deine Julia mit Letty

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