Zivilisationskrankheiten bei unseren Hunden

Wenn man sich die Entwicklung der Hunde anschaut, die ihr Leben an unserer Seite verbringen, dann häufen sich die typischen menschlichen Zivilisationskrankheiten wie Allergien, Hautprobleme, Diabetes, Schilddrüsenunterfunktion, Arthritis/Arthrose, Herzerkrankungen und Verdauungsstörungen. Der in der Wildnis lebende Wolf hat andere Herausforderungen im Laufe seines Lebens, aber sicher nicht diese. Woran liegt das? Für die Antwort brauchtst Du nicht lange auf die Suche zu gehen, denn es sind dieselben Gründe wie bei uns Menschen. Wir leben in einer unnatürlichen Welt, die nicht unserer evolutionären Entwicklung auf körperlicher, geistiger und seelischer Ebene gerecht wird. Auf die fünf Hauptfaktoren möchte ich gerne nachfolgend näher eingehen.

Stress

In meinem Umfeld höre ich so gut wie jeden Tag das Wort „Stress“ in verschiedensten Zusammenhängen. Was drückt dieses kleine Wort aus 6 Buchstaben aber ursprünglich aus? Wir Lebewesen verfügen über ein sehr effektives System, um mit Bedrohungen jeglicher Form umzugehen. Dabei werden die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin freigesetzt, die wiederum dazu führen, dass der Köper in Alarmbereitschaft versetzt wird. Das erkennt man daran, dass der Blutdruck steigt, das Herz schneller schlägt, die Bronchien sich erweitern und sich die Pupillen der Augen vergrößern. Ein weiteres Hormon namens Cortison stellt die Energieversorgung des für uns lebenswichtigsten Organs, und zwar des Gehirns sicher. Hierfür werden die Energiereserven aus dem Körper mobilisiert, indem der Fett- und Blutzuckerspiegel zum Ansteigen gebracht wird. In einer solchen Situation interessiert sich der Körper nicht mehr für die Verdauung oder auch Fortpflanzung, deren Funktion deshalb unterdrückt wird. Es geht um den Fokus auf das Wesentliche, und zwar Überleben (denkt er zumindest). In natürlichen Situationen unserer Vorfahren, waren das kurze Momente der Konfrontation mit beispielsweise einem Raubtier. In dem Moment fällt die Entscheidung für Kampf oder Flucht. Für beides ist der Körper dann bestens vorbereitet. Danach muss aber schnell wieder der Normalzustand hergestellt werden. Logisch, wenn man versteht, was dabei genau passiert. Genau da liegt aber das Problem der heutigen Zeit, denn wir sind im Dauerstress und daher auch in Daueranspannung, was mit allen damit verbundenen Problemen einhergeht. Chronischer Stress führt zwangsläufig zu chronischen Erkankungen. Das gilt nicht nur für uns, sondern auch für unsere Hunde.

Übersäuerung

Die westliche Ernährung, die wir auch auf unsere Hunde übertragen, besteht zum größten Teil aus Säurebildnern. Wenn dem gegenüber nicht ausreichend Basenbildner aufgenommen werden, kommt es zu einer Übersäuerung (Säure-Basen-Haushalt kommt aus dem Gleichgewicht). Das ist übrigens nicht gleichzusetzen mit einer medizinischen Azidose, wobei es sich um einen lebensbedrohlichen Zustand handelt. Eine Übersäuerung begünstigt Entzündungen im Körper und wird auch in Verbindung gebracht mit schwerwiegenden Erkrankungen wie Krebs. Ein interessanter Fakt ist, dass der Hund einen deutlich höheren Calciumbedarf hat als der Mensch. Dabei handelt es sich um einen basischen Mineralstoff, der in der Lage ist, Säuren im Körper abzupuffern (zu neutralisieren). Macht durchaus Sinn, wenn man bedenkt, dass der Hund als Raubtier größere Mengen an Fleisch frisst. Ein zuviel an Fleisch überfordert allerdings auch dieses System, was ich leider immer häufiger beobachte. Übrigens kann man nicht vom Geschmack eines Lebensmittels auf seine Wirkung im Köper schließen. Die sauer schmeckende Zitrone wird beispielweise basisch verstoffwechselt. Nachfolgend habe ich aufgelistet, wie verschiedene Lebensmittel einkategorisiert werden:

  • Säurebildner
    • Fleisch
    • Fisch
    • Milchprodukte
    • Eier
    • Getreide (wie Weizen, Dinkel, Hafer, Mais, Reis)
    • Soja
  • Basenbildner
    • Gemüse (Kartoffel! Als meine Lieblingskohlenhydratquelle für den Hund)
    • Obst
    • Kräuter

Neben der erwähnten Ernährung haben aber auch alle vier weiteren hier im Beitrag beschriebenen Faktoren einen negativen Einfluss auf den Säure-Basen-Haushalt. Zusätzlich ist noch das Thema Bewegungsmangel zu nennen. Durch die Erhöhung der Körpertemperatur und der Durchblutung beim Sport kommt das System ins Fließen und daher kann der Körper vermehrt Schlacken ausscheiden, was einer bestehenden Übersäuerung entgegenwirkt.

Schadstoffbelastungen

In der heutigen Zeit sind wir so vielen Schadstoffen ausgeliefert, wie noch nie zuvor. In der westlichen Welt ist es unmöglich, einen Ort zu finden, der uns davon komplett abschirmen könnte. Hier möchte ich dir einen kleinen Überblick geben, womit unser Körper zurechtkommen soll und wie wir an der steigenden Anzahl an Erkrankungen (vor allem Autoimmunerkrankungen) erkennen können, nicht wirklich zurechtkommt.

  • Es beginnt schon beim Trinkwasser aus der Leitung mit Pestizid- und Medikamentenrückständen wie auch Hormonen aus der Antibabypille (nicht so ideal für die Männer unter uns)
  • Mikroplastik und Weichmacher aus Kunststoffverpackungen oder Beschichtungen von Verpackungen (PET-Flaschen, Joghurtbecher, Wurst-/Käseverpackungen, Konservendosen, Milchkartons, …)
  • Adjuvantien (Wirkungsverstärker) und Zusatzstoffe in Impfstoffen wie Aluminiumsalze, Thiomersal (Quecksilberverbindung), Fremdproteine, Öl-Adjuvantien und Formaldehyd
  • Pestizide aus konventionellem Obst und Gemüse
  • Schimmelpilzgifte in z.B. Getreidemehlen, Nudeln und Erdnüssen
  • Medikamentenrückstände in tierischen Produkten aus der Massentierhaltung (vorwiegend gespeichert im Fett)
  • Lifestylemedikamente wie die Antibabypille, Appetitzügler, Nikotinpflaster und Botox
  • Inhaltstoffe von Kosmetikprodukten wie Mascara, Lidschatten, Lippenstift, Hautcreme, Seife, Shampoo und Haarfärbemittel (z.B. Silikone, synthetische Duftstoffe und Parabene)
  • Transfette – ranzige oder gehärtete Pflanzenfette (z.B. Sonnenblumenöl, Rapsöl, Maiskeimöl, Erdnussöl, Frittiertes)
  • Luftverschmutzungen durch z.B. Feinstaub, flüchtige organische Verbindungen (VOCs), Kohlenmonoxid, Stickstoffdioxid, Methan und Ammoniak

Alle diese Substanzen überfluten unseren Körper, und auch wenn wir effektive Entgiftungssysteme haben (Nieren – wasserlösliche Schadstoffe & Leber – fettlösliche Schadstoffe), zwingen wir sie damit irgendwann in die Knie. Dann beginnt der Körper, Schadstofflager anzulegen, und dabei werden Fettdepots bevorzugt. Ab einer bestimmten Menge (was sehr individuell sein kann) werden köperliche Symptome bemerkbar. In Verbindung damit werden Autoimmunerkrankungen gebracht, bei denen das Immunsystem anfängt, die eigenen Körperzellen anzugreifen (z.B. Hashimoto, Diabetes Typ 1, Morbus Crohn, Colitis Ulcerosa, Arthritis, Multiple Sklerose, Lupus). Da es sich dabei auch um Neurotoxine handelt, ist es nicht verwunderlich, dass man mittlerweile davon ausgeht, dass auch Erkrankungen wie Alzheimer/Demenz und Parkinson damit in Verbindung stehen.

Vitalstoffmängel

Neben den Hauptenergielieferanten wie Kohlenhydraten und Fetten benötigt der Körper auch weitere Vitalstoffe, um alle Stoffwechselvorgänge zur Gesunderhaltung aufrechterhalten zu können. Dazu zählen:

  • Mineralien – Mengenelemente: Calcium (Ca), Chlorid (Cl), Kalium (K), Magnesium (Mg), Natrium (Na) Phosphor (Ph), Schwefel (S)
  • Mineralien – Spurenelemente: Chrom (Cr), Cobalt (Co), Eisen (Fe), Jod (I), Kupfer (Cu), Mangan (Mn), Molybdän (Mo), Selen (Se), Zink (Zn)
  • Wasserlösliche Vitamine: Vitamin B1 (Thiamin), Vitamin B2 (Ribofalvin), Vitamin B3 (Niacin), Vitamin B5 (Pantothensäure), Vitamin B6 (Pyridoxin), Vitamin B12 (Cobalamin), Vitamin C (Ascorbinsäure), Folsäure, Biotin (Vitamin H)
  • Fettlösliche Vitamine: Vitamin E (Tocopherole), Vitamin D (Calciferol), Vitamin K, Vitamin A (Retinol)
  • Essentielle Fettsäuren (Hund): Alpha-Linolensäure, Eicosapentaensäure, Docosahexaensäure (Omega 3) & Linolsäure, Arachidonsäure, Gamma-Linolensäure, Dihomogammalinolensäure (Omega 6)
  • Essentielle Aminosäuren (Hund): Arginin, Histidin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan, Valin

Würden wir uns und unsere Tiere mit ECHTEN Lebensmitteln ernähren, dann müssten wir uns darüber nicht so viele Gedanken machen. Die Realität sieht allerdings so aus, dass hauptsächlich Getreide, Gemüse und Obst aus konventioneller Landwirtschaft und Fleisch, Milchprodukte und Eier aus Massentierhaltung als Ernährungsgrundlage dienen. Monokulturen, ausgelaugte Ackerböden, Kunstdünger, Einsatz von Pestiziden und lange Lagerung tun ihr Übriges, sodass der Gehalt an Vitalstoffen seit den 90ern bis heute um bis zu 90 % gesunken ist. Durch die Fütterung der Nutztiere in der Massentierhaltung mit Getreide und dabei vorwiegend genmanipuliertem Mais sowie der Behandlung mit Medikamenten liegen bei diesen Tieren selbt schon Mängelzustände vor. Mal komplett davon abgesehen, dass es ein unwürdiges und qualvolles Leben bedeutet. Die daraus gewonnenen tierischen Produkte kann man nicht wirklich Lebensmittel nennen. Das ist allerdings nicht der einzige Faktor, der zu Vitalstoffmängeln führt. Des Weiteren sind zu berücksichtigen:

  • Eine reduzierte Bioverfügbarkeit durch Antinährstoffe, welche in Pflanzen enthalten sind, uns dort der Abwehr von Fraßfeinden dienen. Diese bilden nach der Aufnahme im Verdauungstrakt Komplexe mit spezifischen Mineralien, die dann nicht vom Körper aufgenommen werden können und schlussendlich ausgeschieden werden. Der Allgemeinheit bekannt sind hier sicherlich Gluten (enthalten in Getreide wie Weizen, Dinkel, Roggen, …), Oxalsäure (enthalten in Gemüse wie Spinat und rote Beete) oder Phytinsäure (enthalten in Hülsenfrüchten und Samen).
  • Mittlerweile sind Verdauungsschwächen an der Tagesordnung, was wiederum zu einer schlechteren Aufnahme von Vitalstoffen führt. Hierauf genauer einzugehen würde an der Stelle zu weit führen. Im Prinzip müssen alle Verdauungsorgane vom Magen, über Dünndarm (mit Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse) bis zum Dickdarm optimal funktionieren, um eine adäquate Aufnahme zu garantieren. Weit verbreitet ist der Magensäuremangel, der so harmlos er klingt, weitreichende negative Auswirkungen auf alle nachfolgenden Verdauungsvorgänge hat.
  • Vermutlich ist den wenigsten bekannt, dass Medikamente jeglicher Art zu den Nährstoffräubern Nummer 1 gehören. Dabei ist es egal, ob wir von Blutdrucksenkern, Säureblockern, Antibiotika, Antihistaminika, Cortison, Abführmittel oder Psychopharmaka sprechen. Medikamente stören die Aufnahme und Verwertung von Mineralien und Vitaminen. Das liegt daran, dass diese chemischen Substanzen um dieselben Enzyme und Transportsysteme bei den unterschiedlichen Stoffwechselprozessen konkurrieren.

Dysbiose im Dickdarm:

Im Endeffekt ist das Ungleichgewicht der Darmflora (sogenannte Dysbiose) ein Resultat aus den oben genannten Faktoren. Trotzdem möchte ich es nicht unerwähnt lassen, weil es eine zentrale Rolle für unsere Gesundheit spielt. Wenn Du mehr darüber erfahren möchtest, dann lies doch gerne meinen Beitrag „Superhelden im Darm unserer Fellnasen“.

Die Entwicklung klingt nicht nur dramatisch, sondern ist es in meinen Augen auch. Trotzdem kannst Du aufatmen, denn es gibt praktikable Lösungen, wie Du diesen teils unausweichlichen Umständen begegnen kannst. Der Schlüssel zu einem gesunden und langen Leben für unsere Vierbeiner (und uns natürlich auch!) sind Stressmanagement, ausreichend Bewegung an der frischen Luft, Vermeidung von Schadstoffen soweit möglich, eine cleane und frische, artgerechte Ernährung mit Förderung eines vielfältigen Darmmikrobioms, Ergänzung mit sinnvollen Supplementen sowie eine geeignete DETOX-Strategie. Dabei sind meine täglichen Begleiter die reinen ätherischen Öle von doTERRA. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest oder Interesse an einer persönlichen und individuellen Beratung hast, dann melde dich gerne über mein Kontaktformular.

Deine Julia mit Letty

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