Blasenentzündung – Wenn es brennt beim Pipi machen!

Langsam kündigt sich wieder der Herbst mit nasskaltem Wetter an. Auch, wenn Blasenentzündungen (Zystitis) das ganze Jahr auftreten können, so kommen sie doch jetzt am häufigsten vor. Die Kombination aus Unterkühlung und geschwächtem Immunsystem ermöglicht Bakterien, die zum Beispiel aus dem Darm in den Urogenitaltrakt eindringen, Fuß zu fassen und sich zu vermehren. Bei Hündinnen kommt dies übrigens aufgrund ihrer kürzeren Harnröhre häufiger vor als bei Rüden. Daneben gibt es allerdings auch nicht-infektiöse Blasenentzündungen, deren Ursache nicht bakteriell begründet ist (z.B. durch Stress, Blasensteine oder Strukturveränderungen der Harnblase/-röhre). Meine Hündin Letty hatte im Welpenalter nach einer Welpenstunde bei absolutem Schmuddelwetter eine leichte Blasenentzündung (heute würde ich das Treffen übrigens aus diesem Grund absagen, muss wirklich nicht provoziert werden). Leider hatte ich mich damals nicht ausreichend mit Alternativmethoden beschäftigt, sodass dieser junge Hund direkt Antibiotika bekam. Das hatte weitreichende negative Folgen für ihre Gesundheit, wie Du weißt, wenn Du meinen Blog verfolgst. Am besten triffst Du Vorbeugemaßnahmen, damit es erst gar nicht dazu kommt. Diese wären:

  • Förderung eines starken Immunsystems (frische, artgerechte Ernährung – gesundes Darmmikrobiom, – gutes Stressmanagement)
  • Ein Hunderegenmantel, der vor Wind, Regen und Kälte schützt
  • Abtrocknen nach dem Spaziergang
  • Nicht auf kaltem Boden sitzen oder liegen lassen
  • Hygiene im Genital- und Analbereich beachten
  • Warmer Liegeplatz zu Hause

Welche Anzeichen für eine Blasenentzündung gibt es beim Hund?

  • Häufigeres Urinlassen als gewöhnlich
  • Plötzliche Inkontinenz (nicht mehr stubenrein)
  • Absetzen kleiner Urinmengen (nur wenige Tropfen)
  • Unruhiges Hin- und Herlaufen
  • Schmerzanzeichen beim Pipi machen (gekrümmter Rücken und Fiepen)

Sollte Dein Hund darüber hinaus Anzeichen von Fieber, Trägkeit bis hin zur Lethargie zeigen, oder sogar trüben oder mit Blut versetzten Urin haben, dann suche bitte sofort einen Tierarzt auf. Dieser kann steril Urin entnehmen und auf mögliche Erreger untersuchen. Bei unumgänglichem Einsatz von Antibiotika sollte dieses gezielt auf die vorliegende Bakterienspezies ausgerichtet sein. Heute ist bekannt, dass vor allem in der Blase kritische Resistenzen entstehen und irgendwann auch keine Antibiotika mehr helfen. Darüber hinaus wird das Mikrobiom im Darm empfindlich gestört, was wiederum weiter das Immunsystem schwächt. Babei entsteht schnell ein Teufelskreis, der dann nur noch schwer zu unterbrechen ist. Daher ist der Einsatz dieses Medikamentes gut abzuwägen von einem erfahrenen Tierarzt. Im Falle von einer einfachen Blasenentzündung mit leichten Symptomen kann man genauso wie beim Menschen auf Hausmittel zurückgreifen, die ich Dir gerne vorstellen möchte. Merke Dir als wichtigste Maßnahme „TRINKEN, TRINKEN, TRINKEN„, damit die Blase gut durchspült wird. Wenn die Trinkmotivation bei Deinem Liebling zu wünschen übrig lässt, dann versuche es mit verdünnter Knochenbrühe oder gib etwas Joghurt in den Trinknapf. Eine Prise Salz im Futter fördert auch den Durst. An zweiter Stelle steht häufiges „GASSIGEHEN“, denn die zugeführte Flüssigkeit muss auch schnell wieder raus. Als Anhaltspunkt kannst Du jede Stunde kurz mit Deinem Hund vor die Tür gehen, damit er sich erleichtern kann. Daneben gibt es folgende weitere Tipps (übrigens nicht nur für den Hund ;-)):

  • Blasentee: Heilpflanzen wie Goldrute, Bärentraubenblätter, Birke, Brennnessel, Löwenzahn und Orthosiphonblätter haben eine harntreibende Wirkung und können daher als Tee zubereitet und über das Futter (3 bis 4 Mal täglich 1/2 Tasse) verabreicht gut unterstützen. Es gibt bereits fertige Teemischungen hiervon in der Apotheke zu kaufen.
  • Cranberrysaft: In der Humanmedizin wird der Saft dieser Beeren schon lange bei Blasenentzündungen erfolgreich eingesetzt. Dies liegt daran, dass seine Inhaltstoffe (Proanthocyanidine) stark antimikrobiell wirken und die Anhaftung der Bakterien an die Schleimhäute der Blasenwand verhindern. Ein weiterer Faktor ist, dass Cranberrysaft den Urin ansäuert und sich Bakterien in diesem Milieu schlechter vermehren können. Hierbei wird auch oft eine Kombination mit Vitamin C angeboten, welches ebenfalls zu einer Senkung des Urin-pH-Wertes beisteuert. Mittlerweile gibt es auch tiermedizinische Cranberrypräparate (Tabletten oder Pulver). Sinnvoll ist hier immer eine kurweise Anwendung über mehrere Wochen (wegen der Gefahr von Oxalatsteinbildung aber auch nicht länger). Falls Dein Hund bereits an Oxalatsteinen leidet und daher der Urin alkalisch bleiben sollte, sind Cranberrysaft und auch Vitamin C kontraindiziert.
  • D-Mannose: Hierbei handelt es sich um einen Einfachzucker, welcher eine Verbindung mit möglichen entzündungsverursachenden E. Coli Bakterien, welche aus dem Darm stammen, eingeht und diese sozusagen umhüllt. Diese werden dann als „Zucker-Bakterien-Komplex“ über den Urin aus dem Körper ausgespült.
  • Pflanzliches Antibiotikum: Besonders Kapuzinerkresse und Meerrettich haben sich bei der Bekämpfung bakterieller Blasenentzündungen bewährt. Die enthaltenen Senföle hemmen die Vermehrung der Bakterien (übrigens auch Viren) und wirken zudem entzündungshemmend.
  • Ätherische Öle: Mein all time favorite darf an dieser Stelle nicht fehlen und zwar die reinen ätherischen Öle von doTERRA. Bewährt hat sich dabei eine Kombination aus Lavendel, Teebaum und Zitroneneukalyptus, wovon jeweils ein Tropfen mit 10 ml Bio Johanniskrautöl vermischt wird. Davon gibt man circa einen Teelöffel (je nach Größe des Hundes) auf eine Kompresse oder ein gefaltetes Küchentuch, welches man anschließend auf die Blasengegend auflegt. Darüber legt man eine Wärmflasche. Durch diese wärmende Ölmischung werden die innerlichen Maßnahmen ideal ergänzt. Falls du an den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten dieser Pflanzenessenzen Interesse hast, dann melde dich sehr gerne unverbindlich über mein Kontaktformular.

In allen Fällen ist es zusätzlich hilfreich, eine Immunkur mit Echinacea (Sonnenhut) zu machen (z.B. Umijo Immun Dog von alfavet). Hierdurch wird zum einen das Immunsystem stimuliert und zum anderen kommt es zu einer Regulation der damit verbundenen Botenstoffe. Da es sich hierbei um einen Immunmodulator handelt, ist eine Langzeitgabe zu vermeiden, da es sonst zu unerwünschten gegenteiligen Wirkungen kommen kann (überschießendes Immunsystem, welches mit Allergien und Autoimmunerkrankungen in Verbindung steht).

Nach wie vor bin ich ein Fan von homöophatischen Komplexmitteln, die auch bei einer Blasenentzündung unterstützend eingesetzt werden können. Frage hierzu Deinen Tierhomöopathen des Vertrauens nach Produkten wie beispielsweise Cantharis Blasen-Globuli velati (WALA) sowie deren Dosierung und Anwendung. Bleibt fit und gesund!

Deine Julia mit Letty

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

0
    0
    Warenkorb
    Warenkorb LeerZUM SHOP