Hilfe! Mein Hund hat Sodbrennen

Wer einen IBD Hund hat, muss viele Brände an ganz unterschiedlichen Stellen löschen. Dazu gehört auch sehr oft Sodbrennen, mit damit verbundener Übelkeit und Nüchternerbrechen vor allem am frühen Morgen. Ich wusste immer, wenn es bei Letty wieder soweit ist. Zum einen wurde sie dann immer sehr unruhig und zum anderen hat sie ihr berühmtes „Fuchsgesicht“ gemacht. Die Mundwinkel waren bei geschlossenem Maul nach hinten gezogen und ihr ganzer Blick sagte, „Was ist bloß los mit mir?“. Danach wollte sie immer schnellstmöglich raus und Gras fressen. Das war instinktiv ihr Weg zur Linderung der Übelkeitsgefühle. Grasfressen ist nicht sonderlich gut für unsere Vierbeiner, zum einen können die scharfen Kanten den Magen-/Darmtrakt verletzen und zum anderen werden hierüber Parasiten aufgenommen. Durch den Zwischenwirt Schnecken (die ganz kleinen, die man kaum sieht) auch der gefährliche Lungenwurm. Das aber nur am Rande. Wenn alles zu spät war, dann krümmte sich der Körper von Letty und die klassischen Pumpbewegungen und -geräusche fingen an bis zum Erbrechen. Meist ging es in der Nacht los und gelber Schleim kam zum Vorschein. Heute kommt das zum Glück nur noch sehr selten vor und wenn, dann weiß ich meist sehr genau, was der Auslöser an dem vorherigen Tag war. Bei manchen Hunden lässt sich das Thema smart lösen, wenn man nicht mehr zu den immer gleichen Zeiten füttert. Das führt nämlich dazu, dass der Magen des Hundes durch Konditionierung schon vor der erwarteten Fütterungszeit Magensäure produziert. Diese Magensäure ist deutlich aggressiver als bei uns Menschen und greift dann die Magenwand an, weil ja nichts zum Verdauen vorhanden ist. Futterrituale können zu demselben Phänomen führen, wenn zum Beispiel immer nach dem Spaziergang gefüttert wird.

Woher kommt das jetzt aber? Einer der Hauptauslöser ist Stress in jeglicher Form! Die allopathische Tiermedizin greift hier sehr schnell zu Magensäureblockern wie Omeprazol. Im Humanbereich ist schon lange bekannt, welche schlimmen systemischen Auswirkungen das auf den Körper hat. Die Magensäure hat eine zentrale Funktion, die es nicht auszuschalten gilt. Dabei werden nicht nur Keime in der Nahrung abgetötet, sondern auch Proteine vorverdaut und Schlüsselreize für die Ausschüttung von Verdauungsenzymen durch die Bauchspeicheldrüse gegeben (und noch ganz viel mehr). Das Ende der Geschichte ist dann sehr oft ein Vitamin B12 Mangel und eine schlimme Dysbiose im Dickdarm, die das Immunsystem lahm legt bzw. unvorhersehbar reagieren lässt. Ein weiterer nicht zu vernachlässigender Punkt ist, dass es sich nicht selten um zu wenig Magensäure handelt, was kaum unterscheidbare Symptome zeigt. Das ist bei unseren Hunden nicht anders. Geht daher bitte mit Verstand mit solchen Behandlungsvorschläge um und sucht euch einen ganzheitlichen Tierarzt oder Tierheilpraktiker für alternative Vorgehen, vor allem wenn euer Tier schon an einer chronischen Gastritis leidet.

Ich möchte Dir hier meine Top 3 Hilfsmittel für den Akutfall vorstellen, wenn es ab und zu auftritt und nicht schon chronisch ist (Mengen am Beispiel von Letty mit 20kg Körpergewicht). Hierbei geht es darum deinem Hund schnell Linderung zu verschaffen, allerdings ist das nur eine Symptombekämpfung und keine nachhaltige Lösung. Für eine gesunde Zukunft musst du dich mit der Ursache der Erkrankung deines Lieblings beschäftigen, denn du möchtest ja aus dem Hamsterrad ausbrechen.

1.) Zubereitung von Leinsamenschleim aus Goldleinsamen, welche mit Wasser aufgekocht werden und dann einige Zeit ausquellen. Danach wird der Schleim durch ein Sieb abgetrennt und nach dem Abkühlen direkt verfüttert. Am Besten funktioniert es mit dem Produkt Linusit GOLD Leinsamen, da sich der Schleim da super von den Samen trennen lässt. Bei den Leinsamen aus dem Supermarkt bekommt man da leichte Aggressionen 😉

2.) Einen Schafgarbentee aus der Apotheke (z.B. von Sidroga) gemäß Packungsanleitung zubereiten und danach mit 1-2 Bio-Dinkelzwieback ohne Zuckerzusatz einweichen und abkühlen lassen.

3.) Einen Stick Caricol Gastro in eine kleine Schüssel pressen und aufschlecken lassen. Das ist ein super Produkt, vor allem wenn es schnell gehen muss oder man für den Urlaub etwas parat haben möchte. Die Formulierung besteht aus Bio-Papayafrüchten, Bio-Apfelsaftkonzentrat und Bio-Hafermehl. Dieses Mus legt sich schützend über die Magenschleimhaut. Selbst schleckige Hunde werden hier animiert etwas zu Fressen. Dafür ist es allerdings nicht ganz günstig.

Es gibt noch einiges mehr wie z.B. Slippery Elm (Ulmenrinde) oder Eibischwurzel. Für mich haben sich aber die drei oben genannten Lösungen bewährt. Darüber hinaus bin ich auch ein mega Fan von einer Begleitung mit entsprechend passenden homöopathischen Komplexmitteln. Frag hier gerne deinen Tierhomöopathen nach Rat zu Produkten wie beispielsweise Gentiana Magen Globuli velati von Wala oder Gastricumeel von Heel. Ich hoffe ich konnte dir damit etwas weiterhelfen.

Deine Julia mit Letty

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