Zahnpflege für ein bezauberndes Lächeln

Ein unterschätztes, aber sehr wichtiges Thema ist die Zahnpflege Deines Hundes. Dabei geht es nicht nur um schlechten Geruch des Atems und Gelbfärbung der Zähne. Die Bildung von Zahnstein, sowie die Entwicklung von Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) und Parodontitis haben ernsthafte Folgen für die Gesundheit Deines Hundes. Wusstest Du, dass Herzerkrankungen damit in Verbindung stehen? Verrückt, weil man diesen Zusammenhang nicht direkt vermutet, oder? Die im Zahnstein enthaltenen Bakterien lösen sich von Zeit zu Zeit und werden über die Blutbahn im Körper verteilt. Dabei kommt es zu Entzündungen, vorzugsweise eben an den Herzklappen.

Es ist übrigens nicht korrekt, dass Trockenfutter gut gegen die Zahnsteinbildung wäre. Eher im Gegenteil, weil es das Milieu im Maul negativ beeinflusst. Ein frisch und artgerecht ernährter Hund hat alleine dewegen schon weniger damit zu tun. Prinzipiell entwickelt sich Zahnstein aus zunächst weichen Zahnbelägen (Plaque), welche aus Futterresten, Speichel und Bakterien bestehen. Durch die Einlagerung verschiedener Mineralstoffe aus dem Speichel (die Zusammensetzung ist von Hund zu Hund unterschiedlich) kommt es zu einer „Verkalkung“. Diese feste, gelbliche und nicht wirklich gut riechende Substanz bietet Bakterien Schutz und die Möglichkeit zur weiteren Vermehrung.

Vorbeugend können die Beißerchen mehrmals die Woche geputzt werden. Dazu verwendet man einen Fingerling (Mundepflege) aus Stoff und gibt Hundezahnpasta (nicht die für Menschen!) darauf. Anschließend werden alle Zähne kreisend und mit leichtem Druck gereinigt. Für einen synergetischen Effekt neben der mechanischen Reinigung sind Produkte mit Enzymen ratsam. Diese „fressen“ den Zahnbelag sozusagen weg. Wenn es dann noch nach Hühnchen oder Leber schmeckt, ist fast jede Fellnase bereit, die Prozedur über sich ergehen zu lassen. Wenn nicht, dann beginnst Du ein entsprechendes Training Schritt für Schritt, bis es das Normalste der Welt wird. Angebotene Produkte mit Seealgenmehl zur Ablösung von Zahnstein sind übrigens nicht geeignet, weil es dadurch zu einer Übervorsorgung mit Jod kommt. Hiermit wird eine Schilddrüsenüberfunktion gefördert, die wir nicht haben wollen. Nimm also bitte Abstand davon.

Geeignete Kauartikel sind eine zusätzliche Möglichkeit, um die Beißerchen mechanisch rein zu halten. In diesem Zusammenhang rate ich von Kauartikeln wie Schweinohren, Ochsenziehmer und Büffelhaut ab, da es sich dabei um minderwertige und schwer verdauliche Eiweiße handelt, die zudem einen viel zu hohen Rohproteingehalt (bis 80 %, Muskelfleisch liegt im Vergleich bei 20 %) aufweisen. Bei verdauungssensiblen Hunden kann alleine das wieder zu Durchfall und Erbrechen führen. Ein weiteres absolutes NOGO in meinen Augen sind Hirschgeweihe. Diese sind so hart, dass Zahnschäden bis hin zu Zahnbruch entstehen können. Habe ich selber im Bekanntkreis bei einem Hund mitbekommen. Da Hunde zudem ein natürliches Kaubedürfnis haben, kann man Ihnen hin und wieder Folgendes anbieten:

  • Geeignetes Kauholz (z.B. Kaffeholz oder Rebenholz), welches nicht splittert und auch nicht zu hart ist (falls Du auch so einen Bieber hast wie ich :-), dann pass auf, dass nicht zu viel von dem Holz gefressen wird)
  • Kaukäse (auch wenn das Protein hier hochwertiger und leichter verdaulich ist, nicht in Massen füttern)

Ist der Zahnstein schon stark ausgebildet, so wird ein reines Zähneputzen nicht mehr zum Erfolg führen. Bevor du allerdings zum Tierarzt gehst und Dein Hund dort in der Regel für die Zahnreinigung in Narkose versetzt wird, würde ich Dir raten, Dich mit Alternativen zu beschäftigen. Es gibt Zahnsteinentferner und Zahnbürsten mit Ultraschalltechnik, die eingesetzt werden können. Dabei platzt der Zahnstein regelrecht weg und es kommt zu keiner Schädigung der Zahnoberfläche. Mit Zahnreinigungsbesteck aus Metall sollte nur sehr vorsichtig umgegangen werden. Das legt man besser in die Hand von Experten, da durch das Kratzen auf der Zahnoberfläche mit Metall Schäden entstehen. Darum wird bei der professionellen Zahnreinigung zum Abschluss eine Polierpaste aufgetragen, um die Zahnoberfläche wieder zu glätten. Wird dies nicht gemacht, dann lagern sich Bakterien und Co. noch viel schneller auf der rauen Oberfläche ab. Will ja keiner.

Hoffe, du hast wieder etwas an Wissen mitnehmen können.

Deine Julia mit Letty

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